Häufig hört man in den Medien von Akzeptanzproblemen der Erneuerbaren, insbesondere wegen Konflikten mit dem Naturschutz oder Eingriffen in das Landschaftsbild. Dabei sind „Risiken“ wie der Arten- und Naturschutz durch Vorschriften zumeist klar geregelt und werden von Projektierern von vorherein mitberücksichtigt. Die vielen Chancen, die sich für Kommunen und ihre Bürger*innen durch den Bau von Windparks und PV-Freiflächen-Anlagen ergeben, sind dagegen viel weniger bekannt. Dazu gibt es gute Praxisbeispiele und auch Studien, die die finanziellen Vorteile für Kommunen und Regionen in konkreten Euro-Beträgen ermittelt haben.
Ländliche Regionen – vor allem diejenige, die nicht im Einzugsgebiet von Ballungsgebieten liegen – leiden auch heutzutage an Abwanderung von jüngeren Menschen und einer wegbrechenden Infrastruktur, u. a. im öffentlichen Nahverkehr. Wenn sich solche Regionen entscheiden, den Ausbau der Erneuerbaren in ihrem Gebiet voranzutreiben, verbessern sie ihre Situation als Wirtschaftsstandort. Denn Unternehmen fragen regional produzierten grünen Strom immer stärker nach, um ihre THG-Bilanz zu verbessern. Dies zieht Arbeitskräfte an, die sich in der Region niederlassen. Wenn sich Kommunen überdies an Windparks oder PV-Anlagen direkt beteiligen, erhalten sie zusätzliche Mittel, um ihre Infrastruktur im Sinne der öffentlichen Daseinsvorsorge zu verbessern. Das wiederum wirkt sich positiv auf die Lebensqualität und damit auf die Attraktivität als Wohnort aus. Und noch zwei weitere entscheidende Vorteile gibt es:
- Die Abhängigkeit von Energieimporten wird reduziert, die regionale Resilienz und Energieautonomie gestärkt.
- THG-Emissionen werden eingespart, die kommunale THG-Bilanz verbessert und damit ein zentraler Beitrag zum Klimaschutz geleistet.